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Keine Angst vor Handicap-Tieren!

Tierschutzbund ermutigt zur Adoption von Tierheimtieren mit Behinderung
 
Tiere mit Behinderung warten im Tierheim meist länger auf eine erfolgreiche Vermittlung. Der Deutsche Tierschutzbund ermutigt deshalb dazu, sich bei der Adoption eines Tierheimtiers nicht durch Handicaps wie ein fehlendes Bein oder Auge abschrecken zu lassen. Viele Interessenten seien unsicher, ob sie den besonderen Ansprüchen der Tiere gerecht werden können. Im Rahmen seiner Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!" klärt der Verband auf und gibt Tipps für das Zusammenleben.
 
„Die allermeisten Hunde und Katzen kommen mit einer Behinderung relativ gut zurecht. Das zeigen nicht nur die Erfahrungen in den Tierheimen, sondern auch Umfragen und wissenschaftliche Studien – je nach Art des Handicaps. So lernen Dreibeiner schnell, ihr Gewicht auszubalancieren. Fehlende Sinne werden oft erstaunlich gut mit Geschicklichkeit und den verbleibenden Sinnen kompensiert“, sagt Dr. Henriette Mackensen, Leiterin des Fachreferats für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „Wie alle Tiere wünschen sich auch Handicap-Tiere vor allem Liebe und Zuwendung. Sie brauchen kein Mitleid, sondern verantwortungsbewusste Halter, die sie akzeptieren, wie sie sind, und ihnen Sicherheit geben.“
 
Kleine Hilfsmaßnahmen unterstützen im Alltag

Wer ein Tier mit Handicap adoptieren möchte, sollte sich ausreichend über die jeweiligen Bedürfnisse informieren. Die Tierheimmitarbeiter beraten gern zum richtigen Umgang. So ist bei einem blinden Tier etwa eine intensive akustische Kommunikation wichtig: Hund oder Katze sollten stets angesprochen werden, wenn der Tierhalter sich nähert, entfernt oder das Tier berühren will. Bei tauben Tieren helfen hingegen klare Körper- und Handzeichen und Blickkontakt. Da blinde und gehörlose Tiere mögliche Gefahren weniger gut wahrnehmen, bietet ein abgesicherter Garten oder Balkon für Katzen eine gute Alternative zum Freigang. Auch die Wohnung sollte entsprechend gestaltet sein, sodass zum Beispiel Stolper- und Absturzrisiken wie Treppen gesichert sind oder Teppiche ausliegen. Je nach Beeinträchtigung hilft auch spezielles Zubehör: Für dreibeinige Hunde gibt es besondere Brustgeschirre. Auch Hunde-Rollstühle können die Fortbewegung bei Lähmungen der Hinterbeine nach Eingewöhnung erheblich erleichtern. Weitere Infos und Tipps hat der Deutsche Tierschutzbund auf seiner Kampagnenwebsite www.tierheime-helfen.de/handicap-tiere zusammengestellt.
 
Rolli-Hündin Moya sucht neues Zuhause

Eine von vielen Handicap-Tieren in deutschen Tierheimen ist die 12-jährige Greyhound-Hündin Moya, deren Hinterbeine in Folge einer schweren Verletzung gelähmt sind. Im Rahmen seiner Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ hat der Deutsche Tierschutzbund sie im Juni zu seinem „Tierheimtier des Monats“ gekürt. Gemeinsam mit dem Tierschutzverein Alsfeld sucht der Verband für Moya ein neues Zuhause. Trotz ihrer Behinderung kann Moya mit Hilfe eines Rollstuhls genauso lebensfroh durch die Gegend toben wie ihre Artgenossen. Mehr Infos finden Interessierte unter www.tierheime-helfen.de/tierheimtier-des-monats.

Quelle/Bildmaterial-Copyright: Deutscher Tierschutzbund e.V.