Vorsicht bei tierischen Urlaubs-Attraktionen

Der Deutsche Tierschutzbund informiert zum Start der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) darüber, worauf Urlauber bei Tierattraktionen unbedingt achten sollten. Ab dem 6. März werden auf der Messe in Berlin die neuesten Angebote der Tourismusbranche vorgestellt. Immer mehr setzen dabei auf Erlebnisse mit Wildtieren. Im Vorfeld der Messe hatte sich der Deutsche Tierschutzbund daher zusammen mit anderen Tier- und Naturschutz-Organisationen an den Deutschen Reiseverband gewandt: In einem Positionspapier legen die Verbände grundlegende Kriterien vor, um den Fang und Missbrauch von Wildtieren für Touristenattraktionen zu verhindern.

„Vom vermeintlich harmlosen Souvenirfoto mit einem Wildtier bis hin zu Tiershows in Arenen wird für Touristen fast alles angeboten. Der Tierschutz bleibt dabei in der Regel auf der Strecke. Wer hinter die Kulissen von tierischen Souvenirfotos und Shows blickt, sieht, dass die Tiere allein der Touristen-Belustigung dienen, während sie selbst ein Leben voller Entbehrungen fristen müssen“, erklärt Dr. Anna Szczepanek, Fachreferentin beim Deutschen Tierschutzbund. „Die Entnahme von Wildtieren aus der Natur ist dabei besonders problematisch, da die Bestände so dauerhaft gefährdet werden.“
 
Worauf Urlauber achten sollten

Der wichtigste Grundsatz für einen tiergerechten Wildtier-Tourismus sollte sein, den direkten Kontakt zum Menschen zu vermeiden und den Tieren mit Respekt zu begegnen. Die artgerechte Tierhaltung sollte im Vordergrund stehen. Diese ist jedoch bei einigen Arten – insbesondere bei Walen und Delfinen – nicht möglich. Auch eine dauerhafte Anbindung oder Fixierung von Tieren, zum Beispiel für Souvenir-Fotos, ist unzumutbar. Shows, in denen unnatürliches Verhalten zur Belustigung der Zuschauer gezeigt wird, sind für die Tiere mit Leid verbunden. Denn bei der Dressur von Wildtieren sind Bestrafung durch Gewalt oder Futterentzug sehr häufig. Touristen sollten auch mögliche Gefahren nicht unterschätzen: Affen, Elefanten und Großkatzen können dem Menschen ernsthafte Verletzungen zufügen. Aber auch für die Tiere bedeuten einige Attraktionen ein großes Risiko. So eignet sich beispielsweise der Strauß nicht als Reittier, da es aufgrund der zu großen körperlichen Belastung beim Reiten zu erheblichen Verletzungen des Tieres kommen kann. Vorsicht ist auch bei sogenannten Sanctuaries, Waisenhäusern und Auffangstationen geboten. Diese sollten ausschließlich den Zweck erfüllen, die Tiere möglichst schnell wieder auszuwildern. Der direkte Kontakt zu Menschen sollte auf ein Minimum beschränkt sein.
 
Bildmaterial-Copyright/Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.