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Erfolg in Rumänien

Behörden wollen Kastrationspflicht für Hunde und Katzen in Modellprojekt stärken
 
Der Deutsche Tierschutzbund und sein Mitgliedsverein Tierhilfe Hoffnung freuen sich über einen wichtigen politischen Erfolg ihres langjährigen gemeinsamen Engagements für Straßentiere in Rumänien: Die rumänischen Veterinärbehörden haben eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, die die Kastration, Kennzeichnung, Registrierung und Tollwutimpfung von rumänischen Hunden und Katzen durch ihre Besitzer im Landkreis Argeș stärken soll. Zwar besteht bereits eine landesweite Pflicht für Besitzertiere. Diese wird aber bislang kaum umgesetzt. Die Behörden ebnen mit der Änderung den Weg für ein beispielhaftes Modellprojekt, das sich an das tierschutzgerechte Gesamtkonzept für Straßenhunde in Rumänien des Deutschen Tierschutzbundes und der Tierhilfe Hoffnung anlehnt und im Landkreis Argeș erstmals umgesetzt wird. Hier liegt auch das größte Tierheim der Welt, die Smeura, die von der Tierhilfe Hoffnung betrieben wird.
 
„Das ist eine tolle Nachricht zum Jahresabschluss für den Tierschutz in Rumänien, die Mut macht! Die Behörden zeigen damit großen Willen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für unser Modellprojekt in Arges so zu gestalten, dass es wirklich ein erfolgreiches Beispiel für das ganze Land werden kann – keine Selbstverständlichkeit. Unser langer Atem und viel Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit zahlen sich endlich langsam aus“, kommentiert Luca Secker, Fachreferentin für Heimtiere und Auslandstierschutz beim Deutschen Tierschutzbund.
 
Finanzielle Unterstützung für Tierhalter

Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes ist die Kastration der Schlüssel, um die Populationen der Straßenhunde und –katzen nachhaltig und tierschutzgerecht zu reduzieren, und die flächendeckende Kastration aller und vor allem freilaufender Besitzertiere ist dabei ein erster wichtiger Schritt. Bislang verhindern aber diverse sozialpolitische Faktoren die Umsetzung. Dazu gehören etwa die Vorbehalte gegenüber der Kastration insbesondere von männlichen Tieren, Armut in der Bevölkerung, fehlendes Wissen und fehlende Kontrollen. Tierärzte und Behörden im Landkreis Arges erhalten mit der Gesetzesänderung nun zukünftig einen klar gesetzlich verankerten Auftrag zur Umsetzung der bestehenden Pflichten. Die kommunalen Verwaltungen werden außerdem angehalten, die Kastrationen, Kennzeichnung und Registrierung zu finanzieren.
 
Zunehmende Offenheit für tierschutzgerechte Lösungen

Der Deutsche Tierschutzbund ist zusammen mit der Tierhilfe Hoffnung und der Unterstützung von deutschen Politikerinnen seit Jahren in Rumänien für die Straßentiere vor Ort in Argeș aktiv. In Gesprächen mit Politikern und Veterinärbehörden setzt der Verband sich für das Prinzip „Fangen, Kastrieren, Freilassen“ ein und wird dabei mittlerweile auch von der Deutschen Botschaft unterstützt. In Rumänien ist es seit 2013 gesetzlich nicht mehr möglich, Straßenhunde nach einer Kastration wieder freizulassen. Nach Ablauf einer 14-tägigen Frist können die Tiere getötet werden. „Wir hoffen sehr, dass auch die grausame und zugleich sinnlose Methode des Tötens bald Vergangenheit ist“, so Secker.

Quelle Text/Bild: Deutscher Tierschutzbund e.V.