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Adoption von Straßenkatzen: Tiere bleiben meist scheu

Deutscher Tierschutzbund stellt 13 Straßenkatzen vor, die ein Zuhause suchen
 
Straßenkatzen in ein Zuhause zu vermitteln, ist in der Regel keine Option – darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. Hatten Katzen in ihren ersten Lebenswochen keinen ausreichenden positiven Kontakt zu Menschen, bleiben sie meist scheu und ängstlich. Tierschützer entlassen Straßenkatzen daher nach der Kastration wieder am Einfangort und betreuen sie an Futterstellen. Doch manche Tiere können beispielsweise aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr frei gelassen werden oder suchen so viel Nähe zum Menschen, dass das Wiederfreilassen nicht in Frage kommt. Für 13 solcher Katzen sucht der Deutsche Tierschutzbund im Rahmen seiner Kampagne „Jedes Katzenleben zählt“ nun ein Zuhause. Der Verband hat die Tiere für August – der mit dem "Internationalen Tag der Katze" am 8.8. ganz im Zeichen der Samtpfoten steht – zu seinen "Tierheimtieren des Monats“ gekürt.
 
„Wer eine ehemalige Straßenkatze bei sich aufnimmt, braucht oftmals Geduld und darf nicht erwarten, dass die Tiere zutraulich und verschmust sind“, sagt Dr. Dalia Zohni, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „Man muss akzeptieren, dass sie dem Menschen gegenüber immer zurückhaltend bleiben werden.“ Auch Freigang sei für die Tiere meist essenziell, da sie es gewöhnt sind, draußen zu sein. Katzenfreunde, die Interesse an der Adoption einer ehemaligen Straßenkatze haben, finden 13 Tiere auf der Website www.jetzt-katzen-helfen.de/strassenkatzen-des-monats. Wer ländlich wohnt und keine anhängliche Schmusekatze sucht, findet über die Tierheime und Katzenschutzvereine häufig weitere Straßenkatzen, die ein neues Zuhause mit viel Freiraum suchen. Wer bereit ist, einer dieser besonderen Katzen ein Für-Immer-Zuhause zu geben, leistet einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz und wird durch die einzigartige Persönlichkeit dieser Tiere belohnt.
 
Weshalb nicht jede Straßenkatze vermittelt werden kann

Insbesondere bei erwachsenen Straßenkatzen ist es häufig jedoch unmöglich, sie in ein Zuhause zu vermitteln. In den ersten Lebenswochen der Katzen - während ihrer zweiten bis siebten Lebenswoche, in der sogenannten Sozialisierungsphase – werden die Grundlagen für das Zusammenleben mit Menschen geschaffen. In den folgenden Wochen ist eine Gewöhnung an den Menschen noch bis zu einem gewissen Grad möglich, aber in vielen Fällen deutlich erschwert. Hatten Katzen in diesen ersten Lebenswochen keinen ausreichenden positiven Kontakt zu Menschen, ist es unwahrscheinlich, dass sie in einer häuslichen Gemeinschaft stressfrei leben können. Sie sind scheu, ängstlich, immer auf Fluchtmöglichkeiten bedacht und fühlen sich in geschlossenen Räumen – etwa im Tierheim oder einer Wohnung - permanent überfordert. Da das ängstliche Verhalten kaum reversibel ist, haben diese Tiere wenig Hoffnung auf eine Vermittlung. Es sei daher wichtig, dass Straßenkatzen im Zeitfenster ihrer Prägungsphase gefunden werden, betont der Deutsche Tierschutzbund. Während dieser Zeit können Tierschützer die Katzen noch an den Kontakt mit Menschen gewöhnen. Nur so haben die meisten Tiere eine Chance auf die Vermittlung in ein liebevolles Zuhause.
 
Hintergrund

Der Deutsche Tierschutzbund geht von mehreren Millionen Straßenkatzen aus, die hierzulande versteckt und meist ungesehen leben. Die Tiere sind krank, unterernährt und versterben meist frühzeitig. Ursprünglich stammen sie alle von Katzen aus Privathaushalten ab, die nicht kastriert wurden. Mit seiner Kampagne „Jedes Katzenleben zählt“ (www.jetzt-katzen-helfen.de) und dem „Großen Katzenschutzreport“ klärt der Deutsche Tierschutzbund auf und fordert eine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen mit unkontrolliertem Freigang.

Quelle Text/Bild: Deutscher Tierschutzbund e.V.